Natur
Die einzigartige, raue Natur der dänischen Westküste zieht sowohl Touristen als auch Einheimische in ihren Bann. Die weitläufigen, offenen Naturlandschaften bieten beste Möglichkeiten, um Mutter Natur zu erleben. Hier finden Sie alles, Strände, Wiesen, Wälder und Felder. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!
Die Nordsee
Die Nordsee hatte schon immer eine anziehende Wirkung sowohl auf Touristen wie auf Einheimische. An warmen, sonnigen Sommertagen sind die Strände schnell gefüllt, aber schon ein paar hundert Meter von den Parkplätzen und Dünenpfaden entfernt, finden Sie reichlich Platz, dort, wo die Aussicht nicht durch küstennahe Bebauung gestört wird. Oder nutzen Sie die ruhige Zeit im Herbst und Winter für lange Spaziergänge am Strand und lassen Sie sich vom Wind einmal so ordentlich durchpusten.
Die Nordsee ist herrlich, jedoch ist stets Vorsicht geboten. Der starken Unterströmung fallen jedes Jahr Menschen zum Opfer. Es ist daher wichtig, die Baderegeln strikt zu befolgen, die an vielen Punkten entlang der Küste aufgestellt sind. Lesen Sie dazu den Ratgeber „Baderåd ved havet“ (Baderegeln am Meer). Die Broschüre liegt gratis in den lokalen Touristenbüros oder in den Geschäften an der Küste aus.
Bei einem Strandspaziergang unmittelbar nach einem Sturm oder kräftigen Böen, hat man die beste Aussicht auf einen Bernsteinfund, aber ganz so leicht ist es nicht. Meistens liegt der Bernstein an der Strandkante zwischen angespülten Steinen und Tang. Bernstein kann viele Farben zwischen weißlich und braun haben. Bernstein ist weich, deshalb kann man mit den Zähnen erspüren, ob es sich um gewöhnliche Steine oder um Bernstein handelt.
Ein Strandspaziergang bei Sturm ist gut für den Blutdruck. In den Herbst- und Wintermonaten, wenn die starken Stürme wehen, ist ein Spaziergang am Strand ein echtes Erlebnis. Es ist faszinierend, die mächtigen Naturkräfte zu sehen und zu spüren. Mit der richtigen Kleidung ist das eine Erfahrung, die man so schnell nicht vergisst. Jedes Jahr frisst sich das Meer durchschnittlich einen Meter tief in den Dünensaum, aber in einem der kräftigen Herbst- und Winterstürme können schon mal 15 bis 20 Meter verloren gehen. Jedoch wird das ganze Jahr über daran gearbeitet, die Sturmschäden auszubessern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Strände wieder sauber und einladend sind.
Im größten Teil Europas ist die Blaue Flagge der Garant für saubere Strände und reines Badewasser. Hier bei uns haben wir fünf Strände, die mit der Blauen Flagge ausgezeichnet sind, das sind Thorsminde, Bjerghuse, Fjand, Spidsbjerg und Vedersø Klit
Husby Klitplantage
Mit der Dünenpflanzung bei Husby wurde 1859 begonnen, um die Sandflucht einzudämmen. Zwischen 1889 und 1899 wurde die Waldpflanzung vergrößert. Die erste Pflanzung bestand aus Bergfichten. Heute variiert man den Baumbestand, besonders im östlichen Teil des Waldes, mit Eiche, Buche und großen Fichten und Nadelbäumen, die sich selbst aussäen.
Unter den Sandfluchtschichten sind an mehreren Stellen Kulturschichten aus der Eisenzeit gefunden worden. Nach einem Sturm kommen am Fuße der Dünen bei Græm Strand Moränenschichten aus der letzten Eiszeit zum Vorschein.
Entlang des Waldes und bis hinauf nach Spidsbjerg führt der Raketvejen. Früher wurde der Weg von Bergungsmannschaften benutzt, um Rettungsmaterial zu gestrandeten Schiffen zu befördern.
Folgt man den markierten Wegen, kann man in der Pflanzung besondere Naturbeobachtungen machen. Im Turistcenter Verdersø Klit erhalten Sie eine Broschüre mit Wanderrouten.
Hier finden Sie weiterführende Informationen über die Pflanzung: http://naturstyrelsen.dk/naturoplevelser/naturguider/husby-klitplantage/
Stråsø Klitplantage
Im Osten Ulfborgs liegt dieses schöne Naturgebiet. Hier wurden hauptsächlich Laub- und Nadelbäume gepflanzt sowie Heidekraut. Durch den Wald führen mehrere markierte Wege. Eine Broschüre erhalten Sie im Turistcenter Verdersø Klit.
Nissum Fjord
Der Nissum Fjord hat eine Wasserfläche von 70qkm oder 7.000 ha und liegt abgetrennt von der Nordsee hinter einer 13 km langen und 200 bis 1.200 m breiten Landzunge. Seit den 1870er Jahren werden Wasserstand und Salzgehalt des Fjords mit Hilfe einer Schleuse reguliert, die auch den Wasseraustausch regelt. Süßwasser wird dem Fjord u. a. durch den Storåen, den Ramme Å, den Damhus Å und den Flynder Å zugeführt. Es handelt sich beim Fjord um ein Brackgewässer, also Süßwasser, gemischt mit salzhaltigem Meerwasser. Der gesamte Nissum Fjord gilt als Naturschutzgebiet. Mit seinem niedrigen Wasserstand, den Schilfgürteln und Feuchtwiesen entlang des Ufersaums bietet er einer großen Vielfalt an Vogelarten einen hervorragenden Lebensraum. Eine Karte mit Wegen um den Fjord finden Sie HIER.
Ein perfektes Ausflugsziel
Man sollte sich einen Ausflug zum Nissum Fjord nicht entgehen lassen, beispielsweise in den kleinen, ursprünglichen Fischerhäfen, wie Nr. Fjand, Nørhede Vest und Felsted Kog, wo die Jollen der Freizeitangler liegen und wo die kleinen Holzschuppen mit allerlei Fischereizubehör stehen. Darüber hinaus bietet die Gegend um den Nissum Fjord stets spannende Naturerlebnisse, ganz gleich, zu welcher Jahreszeit. Nehmen Sie also in jedem Fall Ihr Fernglas mit!
Fjandø
Auf der 40 ha großen, unbewohnten Insel Fjandø im südwestlichen Teil des Nissum Fjords sorgen Schafherden dafür, dass die Vegetation während der Sommermonate niedrig gehalten wird. Ideale Bedingungen für rastende und brütende Wat- und Entenvögel. Vom 1. April bis 31. August ist das Betreten der Insel strengstens verboten und es gilt eine 100 m breite Sperrzone rund um Fjandø.
Felsted Kog
Felsted Kog ist als Vogelreservat ausgewiesen und Aufenthaltsort vieler Wat- und Brutvögel, die in den weitläufigen Schilfgürteln Schutz finden. Der Kog ist heute Staatseigentum und erhielt seinen Namen, als man Ende des 19. Jahrhunderts versuchte, den Nissum Fjord durch Eindeichung trocken zu legen. Das gelang allerdings nur bei Felsted, das die Bezeichnung Kog erhielt, was so viel wie gewonnenes Land bedeutet. Durch das Anlegen von ca. 13 km langen Ringdeichen konnte man dem Meer ca. 1.400 ha Land abringen. Es zeigte sich jedoch schnell, dass der Boden für die landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar war. Außerdem kam es bei schweren Stürmen immer wieder zu Deichbrüchen, woraufhin man das Projekt 1885 aufgab.
Schilfgürtel
In den nördlichen und östlichen Teilen von Bøvling Fjord, im Innenfjord sowie in Felsted Kog findet man ausgedehnte Schilfgürtel, in denen Dachreet geerntet wird, das jedes Jahr auf Auktionen versteigert wird. Da das Schilf vielen Vögeln Nistschutz bietet, versucht man die Reeternte außerhalb der Brutsaison zu legen und möglichst, wenn der Fjord vereist ist. Außerdem hat man mit den Reeterntern freiwillige Absprachen getroffen, einige wichtige Brutareale unbewirtschaftet zu lassen, z. B. an den Rändern zum offenen Wasser und an Teichen im Schilf.
Beim Turistcenter Verdersø Klit erhält man verschiedene Broschüren auf Dänisch und Deutsch mit Empfehlungen für Wanderrouten um den Fjord sowie den Verkehrsregeln auf dem Fjord.
Zugvögel
Mit seiner Lage an den Zugrouten entlang der Westküste, zieht der Fjord im Frühling und Herbst viele rastende Vögel an, die sich auf ihrer Reise zwischen ihren Brutgebieten und den Winterquartieren in Süd- und Westeuropa befinden. Aber der Fjord ist nicht nur Rastplatz, sondern auch selbst ein wichtiges Brutgebiet.
Weltweit anerkannt
Die internationale Bedeutung der großen Vogelbestände – insbesondere Gänse, Enten und Watvögel – setzte den Nissum Fjord 1962 auf die Liste, die vom International Waterfowl and Wetlands Research Bureau ausgearbeitet wurde und die die 200 wichtigsten Wasservogelgebiete in Europa, Nordafrika und Kleinasien umfasst. Auch hat sich Dänemark mit dem Beitritt zur “Ramsar-Konvention” verpflichtet, diese Naturräume unter besonderen Schutz zu stellen.
Hier haben die Vögel Vorrang
Teile des Nissum Fjords und der umliegenden Landschaft sind als Schutzgebiet für rastende wie brütende Wasservögel ausgewiesen. Die Jagd und der Aufenthalt in diesen Gebieten sind daher eingeschränkt.
Bøvling Fjord und Bøvling Düne
Im nördlichen Teil des Bøvling Fjords rasten speziell Entenvögel, wie die Pfeifente, die Stockente und die Krickente, sowohl im Frühling als auch im Herbst. Dies ist der geschützte, seichte Teil des Fjords. Bei Ebbe fallen einige Bereiche trocken. Bøvling Fjord und die Feuchtwiesen entlang der Landzunge mit ihren Dünen ziehen das ganze Jahr über Vögel an, aber besonders während des Vogelzugs sieht man hier tausende von Schwimm- und Watvögeln, wenn große Schwärme von Gänsen hier auf dem Weg zu ihren Brutgebieten auf Spitzbergen rasten. Speziell Kurzschnabelgänse, Ringelgänse, aber auch Graugänse und Weißwangengänse sind häufig am Fjord anzutreffen.
Man kann besonders in den Seichtwassergebieten und auf den Uferwiesen rastende Watvögel beobachten, wie die Pfuhlschnepfe, Alpen- und Knuttstrandläufer sowie den Goldregenpfeifer. Aber auch in der Brutsaison kann man von der Landstraße zwischen Thorsminde und Bøvling Fjord aus viele Watvögel auf den Uferwiesen beobachten.